FAQ
Du findest hier ein paar Fragen bezüglich der Geige. Und aufgrund der hohen Nachfrage auch zum Thema Haar.
Geige
Hier also eine Sammlung von häufig an mich gerichteten Fragen.
Da ich viel unterwegs bin, kann ich dazu leider keine verbindliche Auskunft geben. Aber da diese Frage sicher immer darauf abzielt, was ein gutes Übemaß wäre, hier die Richtwerte, die ich von meinen hoch geschätzten Lehrern übernommen habe:
- täglich 2h halten optimal fit. Beginner fangen mit 30Minuten an und steigern entsprechend ihrem Fortschritt und dem, was ihr Körper bereits aushält (Wie im Sport müssen sich erst Muskeln entwickeln und Sehnen dehnen etc.. Nicht zu vergessen die Herausbildung der Hornhaut auf den Fingerkuppen.).
- „mäßig, aber regelmäßig“ – wobei zu wenig Übung einen nicht voranbringt.
- wenn gar keine Zeit zum Üben ist, kommt man mit 30Minuten aus.
- 5h am Tag sind das absolute Optimum. Am besten unterteilt in drei und zwei.
- WICHTIG: dazwischen immer kleine Pausen machen. Gern auch Stretching und Muskellockerung. Die Geigen hält man in einer für den Körper sehr ungewohnten Haltung, woran er sich in gesunder Weise erst gewöhnen muss.
- besonders viel übt man, wenn man sich auf Prüfungen und Wettbewerbe vorbereiten soll. Ich habe ebenfalls 8h täglich geübt, bevor ich zur Aufnahmeprüfung an der Hochschule gegangen bin. Fraglich ist jedoch, ob das effektiv ist. Schließlich haben Muskeln nur eine bestimmte Belastbarkeit und ich habe ihre Ermüdung durchaus am Folgetag gespürt.
Das hängt natürlich von jedem selbst ab. Ich habe im Alter von sechs Jahren angefangen und ein komplettes Violinstudium hinter mir. Aber ich kenne auch viele Quereinsteiger, die spät angefangen haben und ein sehr hohes Niveau erreichten. Ich schätze, bei einem Kind fängt es nach ca. 4Jahren an, schon recht gut zu klingen. Ein Erwachsener sollte das durchaus schneller hinbekommen.
Einen Tag Pause in der Woche zu machen, ist noch kein Problem. Hier auch dazu ein paar Faustregeln:
- „1 Tag Pause merkt man selbst; 2 Tage Pause merken die Kollegen; 3 Tage Pause merkt das Publikum“
- manchmal lässt es sich nicht umgehen, einen Tag zu pausieren, weil man z.B. eine lange Reise zu machen hat. Solange sich das auf einen Tag in der Woche beschränkt, ist das sogar positiv, um den Kopf frei zu bekommen und die Muskeln regenerieren zu lassen. Ich mache darum gern sonntags komplett übe-, bzw. geigenfrei.
- wenn man gerade dabei ist, sich ein Stück zu erarbeiten und „Angst“ hat, durch einen freien Tag das Gelernte zu vergessen, dann kann man sich an folgende Faustregel halten: man merkt sich alles Neue 2 Tage. Am dritten fängt man an zu vergessen. Darum also einfach am folgenden Tag weitermachen. Dies gilt auch für besonders ausführliche Übeprogramme. Hast Du Dir sehr viel vorgenommen, splitte es einfach auf zwei Tage auf: einen Tag übst Du die eine Hälfte, den anderen Tag die andere.
- aber sogar 10Minuten konzentriertes Üben bringt schon etwas. Versuche aber, mindestens 30Minuten zu üben.
- hast Du wenig Zeit, dann übe vor allem nur ein paar wichtige Sachen, die Dich fit halten. Z.B. eine Bogenübung für das Geradestreichen und den Saitenkontakt; danach eine Übung, damit die Finger schnell und beweglich bleiben.
Kein Problem. Dazu mache ich folgendes:
- ich mache mir einen ganz genauen Übeplan, der sich nach meinem Tagesplan richtet (Wann komme ich nach hause? Wie lange muss ich dann eine Pause machen, bis ich mich wieder voll konzentrieren kann? etc.)
- ich splitte mein Pensum einfach auf 2 Tage auf. Einen Tag übe ich Programm A, den folgenden Programm B. Somit habe ich für alles genügend Zeit und Konzentrationskraft.
- möchte ich viele Stunden absolvieren, teile ich sie mir ebenfalls auf. Z.B. für 5h: 3h, dann eine längere Pause, wieder 2h üben. Man kann auch ein paar Stunden vormittags üben, ein paar Stunden nachmittags. So ist man jedes Mal wieder frisch.
Mir geht es so, wenn ich müde bin. Oder wenn mein Kopf platzt, weil ich unbedingt etwas anderes in dem Moment machen möchte.
- mach Deinen Kopf frei. Ich schreibe mir z.B. alles auf, was mir beim Üben im Kopf herumschwirrt und was ich entweder nicht vergessen darf oder was mir gerade an neuen Ideen in den Sinn kommt. Das erledige ich dann nach dem Üben. Wichtig ist es, beim Üben GANZ BEI DER SACHE zu sein. Natürlich hat man auch schlechte Tage. Dann mach das beste daraus und mach es später am Tag noch einmal oder am folgenden. Solange sich das auf etwa einen Tag im Monat beschränkt, ist das kein Problem. Besteht das Problem länger, musst Du an die Ursachen herangehen.
- motiviere Dich. Ich habe ein paar Vorbilder, die mich inspirieren oder mich anstoßen, etwas zu machen. Das sind zum einen Musiker, die so klingen, wie ich ebenfalls gern würde (Jerry Goodman oder Stéphane Grappelli z.B.). Und zum anderen Menschen, deren Arbeitsweise und -pensum mich beeindruckt.“Suche Dir immer einen Stärkeren, der Dich mitzieht.“
- achte auf Dein Energielevel. Bist Du müde, dann erfrisch Dich (Sport, Schlaf, kalte Dusche…). Richte Dir Deine Übezeit so ein, dass Du zu der Zeit auch Kraft hast. Du solltest also wissen, wann Dein „toter Punkt“ kommt, wie erschöpft Du nach der Arbeit, Schule oder einer Einkaufstour etc. bist.
- fang einfach an. Auch wenn Du so gar keine Lust hast, überwinde Dich dazu, erstmal mit dem Üben anzufangen. „Der Appetit kommt beim Essen“ und oft läuft es dann plötzlich von ganz allein.
- hab ein Ziel vor Augen. Allein für sich zu üben, macht es manchmal weder Spaß noch Sinn. Such Dir also Leute, mit denen Du zusammen Musik machen kannst. Am besten welche mit gleichem oder höherem Spielniveau. Das motiviert. Oder gib Konzerte. Dann hast Du jeweils ein Ziel, auf das Du hinarbeiten kannst und kannst Deine Künste live ausprobieren.
- geh spielerisch ran. Diesen Rat würde ich Eltern und ihren Kindern geben. Die Kleinen wollen nicht einfach etwas tun, was die Eltern wollen. Je mehr Spaß sie haben, desto besser wird ihr Bezug zum Instrument und desto besser werden sie auch lernen.
Grundsätzlich schon. Aber es ist recht „gefährlich“, da man sich leicht eine falsche Technik beibringen kann und da man vielleicht nicht recht weiss, wie. Die Kontrolle und Hilfe durch einen Lehrer sind in jedem Fall besser. Bei Kindern würde ich auf keinen Fall darauf verzichten, denn ihnen müssen alle Türen geöffnet bleiben! Bei Erwachsenen, die es nur für sich lernen möchten, kann ich Youtube empfehlen. Auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass Leute ihre Tutorials hochladen, die nicht zu empfehlen sind. Daher hier ein Kanal eines Musikers, dessen Methoden ich soweit gut finde (allerdings in englisch): Professor V bei Youtube [Ich habe mir natürlich nur das ein oder andere angesehen; somit kann ich nicht für seine Qualität garantieren. Aber wenn Du Fragen hast, schreib mir gern!: mail[@]ally-storch.com] Im übrigen plane ich ein Buch für diejenigen, die ohne Lehrer Geige lernen möchten.
Ganz klar: nein! Für mich gibt es dazu eine klare Aussage:
- Kinder sollten so früh wie möglich mit musikalischer Früherziehung und dann dem Unterricht anfangen. Heute ist ein Alter von 5Jahren schon fast „normal“, es beginnen schon welche mit 3 oder 4. Aber man sollte es nicht übertreiben, denke ich! Ich würde frühestens mit 5Jahren, besser noch mit 6Jahren beginnen. Dann hat das Kind alle Möglichkeiten für die Zukunft offen. Bei guten Lehrern, prima Eltern und Spaß an der Musik und der Geige.
- Erwachsene müssen sich nur klar machen, dass sie keine große klassische Weltkarriere mehr anstreben können. Im Alter von ca. 17Jahren ist der menschliche Körper soweit „erwachsen“, ab ca. 19Jahre beginnen die Sehnen fest zu werden. Dehnungen und Streckungen bei den Fingern werden jetzt also nicht mehr so möglich sein, wie in der Kindheit. Aber die meisten älteren Anfänger und Geiger wollen sowieso für sich spielen oder ausserhalb der Klassik unterwegs sein. Und da stehen Euch alle Türen offen! Die Welt der Musik ist so unglaublich groß, dass Ihr das unbedingt noch in Angriff nehmen solltet! Ich habe im übrigen nur positive Erfahrungen mit älteren Schülern gemacht.
Urlaub ist Urlaub.
- Den brauchst Du für Dich. Also lass die Geige zuhause. Oder nimm sie mit, wenn Du mit Freunden oder der Familie einfach nur Musik machen möchtest. Aber Üben fällt aus.
- Wie komme ich wieder rein? In kleinen Schritten. Mit lockeren Übungen und dem Wissen, dass die Hände sich mindestens 3 Tage zu steif anfühlen (also plane diese Tage unbedingt mit ein, falls Du nach Deinem Urlaub Konzerte geben möchtest.). Auf keinen Fall schon zu viel machen oder mit Gewalt spielen. Dann das Pensum langsam steigern (Nicht auf seine Sehnen und Muskeln zu achten, kann irreparable Schäden verursachen. Des Geigers „Lieblingskrankheit“: die Sehnenscheidenentzündung.). Eigentlich wei beim Sport: hat man lange nichts gemacht, fängt man langsam und klein an, um sich Stück für Stück zu steigern.
Haare
Ich werde natürlich ständig auf meine Haare angesprochen, was mir ehrlich gesagt nicht wirklich angenehm ist. Denn es sind einfach nur Haare und in manchen Ländern (Russland, Indien…) ist meine Länge auch nicht ungewöhnlich. Allerdings werde ich zum Thema „Haare“ weit mehr gefragt, als zu meinem Beruf. Daher habe ich hier die am meisten gestellten Fragen zusammengefasst.
Ja, das sind sie.
Genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich weiss nur, dass es 6 Jahre gedauert hat, bis meine Haare von 6cm auf eine Länge bis zur Taille gewachsen sind.
Ich schneide sie recht regelmäßig, damit sie nicht ausdünnen oder unschön aussehen.
Ich schätze, da ist ein gutes Stück Erbteil mit verantwortlich – meine Mutter hatte bereits erstaunliche Haarlänge und -wachstum; allerdings in einer dunklen Farbe (schwarz-braun).
Natürlich ist es das und ich denke mittlerweile auch, wenn ich nur Privatperson wäre, würde ich sie kürzen. Es hat sich so ergeben, dass sie sehr lang geworden waren – ich hatte es nicht registriert, da ich sie immer hochgesteckt getragen habe. Dann habe ich festgestellt, dass se aber für meinen Beruf auffällig sind und sie als „Markenzeichen“ behalten. An meinen Namen erinnern sich manche Musikliebhaber nicht oder haben ihn nicht erfahren; aber an die langen Haare können sie sich entsinnen.
Das war jahrelange Übung. Anfänglich ist es mir ständig passiert; vor allem bei wilderen Bewegungen. Inzwischen geht es zwar besser, aber wer den ein oder anderen Gig von „Ally the Fiddle“ gesehen hat, weiß, dass ich es noch immer nicht vermeiden kann.
Ich verwende ein einfaches Shampoo. Allerdings käme ich bestimmt nicht mehr ohne Spülung zurecht.
- nicht föhnen.
- nicht färben.
- keine Chemie (keine Aufheller, keine Haarsprays… ).
- regelmäßig nachschneiden.
- eventuell bei Vollmond schneiden – soll Wunder bewirken (?).
- im Winter benutze ich ölhaltige Spülungen; im Sommer feuchtigkeitsspendende.
- keine allzu großen Gedanken darüber machen – die Natur lässt sich vielleicht nicht beeinflussen.
- kostenloses e-Book zum Thema Haarpflege zum Download
- Langhaarnetzwerk Deutschland – ein Forum für Langhaarjunkies
(Die Inhalte der Links/Produkte spiegeln nicht die Ansichten von Ally Storch wider, sondern sind geistiges Eigentum der jeweiligen Verfasser.)